Interschiedlich motivierte Beschreibungen der natürlichen Sprache veran Uisaen manche Sprachwissenschaftler, Vergleiche verschiedener Theorien der Sprache (sowie darauf aufgebauter Grammatikenl anzustellen und danach einzelne Modelle im Hinblick auf ihre Ökonomie, Adäquatheitsebenen der Beschreibung und/ oder Einsetzbarkeit im FSU zu beurteilen. Gegen viele derartige Vergleiche sind leider grundsätzliche Vorbehalte anzumelden, da sie oft ausschließlich einzelne Kategorien und Regeln (also bestimmte Ergebnisse theoretischer Voraussetzungen) in Betracht ziehen. Unberücksichtigt bleibt hingegen die Diskussion methodologischer Fragen, d.h. ob die zu vergleichenden Theorien durch die Bestimmung theoretischer Grundlagen und Kriterien der Analyse ihren Gegenstand auf dieselbe Art und Weise gestalten und ob sie dieselben Anforderungen an die Beschreibungsstrenge und Kohärenz ihrer Regelsysteme stellen. Ohne entsprechende Erläuterung bleibt häufig die Annahme der Kategorien und Beschreibungskriterien, die sich empirisch nicht bestatiigen lassen und entweder als Axiome der jeweiligen Theorie dienen oder die Vereinfschung des jeweiligen Modells zum Ziel haben. Als solche können sie der Kritik nicht bei bloßer Gegenüberstellung gesonderter Regelsysteme sondern auf der Ebene ihrer methodologischer Implikationen unterzogen werden. In Anbetracht all dieser Einschränkungen der Vergleichbarkeit von linguistischen Modellen setzt sich die vorliegende Arbeit zum Ziel, Konvergenzen zwischen der Dependenzgrammatik von L. TESNIERE, der IC-Analyse L. BLOOMFIELDS und der GB-Theorie von N. CHOMSKY zu erfassen; Konvergenzen, die sich nach der Meinung des Autors aus der Einbeziehung in diese Grammatiken allgemeiner "theorieneutraler" Ordungspronzipien der Sprachbeschreibung ergeben, und zwar der Valenz, der Dppendenz und der Dominanzrelation.